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Pressemitteilung der Bundessteuerberaterkammer: 55. DEUTSCHER STEUERBERATERKONGRESS IN MÜNCHEN

29 Mai 2017

08/2017 Berlin, 29. Mai 2017

55. DEUTSCHER STEUERBERATERKONGRESS in München

Am 29. Mai 2017 empfing die Bundessteuerberaterkammer rund 1.300 Teilnehmer zur Eröffnung ihres 55. DEUTSCHEN STEUERBERATERKONGRESS in München. BStBK-Präsident Dr. Raoul Riedlinger begrüßte Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble, dessen Rede „Fair muss es zugehen – national wie international. Zur Steuerpolitik 2017“ ein Highlight des Kongresses war.

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl stellte Riedlinger in seiner diesjährigen Eröffnungsrede zentrale steuer- und berufspolitische Empfehlungen der BStBK vor. Neben der Abgeltungsteuer thematisierte er auch die Gewerbesteuer. Zur Einführung einer Vermögensteuer stellte er klar: „Eine Bewertung von Wirtschaftsgütern im „Massenverfahren“ zu einem bestimmten Stichtag erscheint uns kaum durchführbar. Erst wenn das Problem der Bewertung gelöst ist, kann die politische Diskussion beginnen.“

Weiter bewertete er die zunehmende Digitalisierung im Besteuerungsverfahren grundsätzlich positiv, forderte aber auch dringende Nutzensteigerungen für Steuerpflichtige und ihre Berater ein. Beispiele hierfür sind eine Rückübermittlung von Bescheiden und eine praxistaugliche Belegvorhaltepflicht.

Nicht viel hielt der BStBK-Präsident von der geplanten Anzeigepflicht für Steuergestaltungsmodelle, die Vermarkter von steuerlichen Gestaltungsmodellen treffen soll. Riedlinger bezweifelte, dass dieses Vorhaben gesetzestechnisch gestaltbar ist und verwies auf den gescheiterten Versuch in Frankreich. „Der französische Verfassungsgerichtshof begründete seine Ablehnung mit der Berufsfreiheit und der Bedingung der rechtsberatenden Berufe. Daraus wird klar: Steuerberater dürfen in keinem Fall von dieser Anzeigepflicht betroffen werden.“

Auch das im Januar vorgestellte Dienstleistungspaket der EU-Kommission wurde von Riedlinger scharf kritisiert. Die enthaltenen Maßnahmenbereiche wie die Verhältnismäßigkeitsprüfung, das Notifizierungsverfahren und die Dienstleistungskarte schaffen seiner Meinung nach ein Bürokratiemonster und widersprechen in Teilen auch dem Demokratieprinzip der Europäischen Union.

Neben weiteren prominenten Rednern wie Dr. Markus Söder, dem bayerischen Staatsminister der Finanzen, für Landwirtschaftsentwicklung und Heimat und dem Präsidenten des Bundesfinanzhofs, Prof. Dr. h. c. Rudolf Mellinghoff, erwartet die Teilnehmer an zwei Kongresstagen ein vielseitiges Fachprogramm zu aktuellen Steuerthemen mit kompetenten Referenten sowie eine ansprechende Fachausstellung.

Die Rede von BStBK-Präsident Dr. Raoul Riedlinger sowie Bildmaterial vom DEUTSCHEN STEUERBERATERKONGRESS 2017 sind abrufbar unter www.bstbk.de/de/presse in der Bildergalerie bzw. bei den Publikationen.

[Quelle: Bundessteuerberaterkammer]

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